Analyse des visuellen Systems
Im Rahmen unserer optometrischen Betreuung können wir eine Analyse des visuellen Systems durchführen.
Es können die folgenden visuellen Fähigkeiten untersucht und dabei die folgenden Ergebnisse dokumentiert werden. Diese Dokumentation bitte auch an betreuende Personen wie Ergotherapeuten, Logopäden, Schulpsychologen und Kinderärzte weiterleiten.
Bitte beachten Sie, dass wir nicht bei jedem Kind jede visuelle Funktion prüfen. Dies ist abhängig vom Alter des Kindes und der Problemstellung, die vorliegt.
Okulomotorik (Augenbewegungen)
Wie gut kann Ihr Kind einem Gegenstand mit den Augen folgen und ihn mit den Augen festhalten? Wird konstant fixiert, wird mit den Augen fixiert oder folgt der Kopf und ist der Körper ruhig oder in Bewegung?
Wie gut kann Ihr Kind seinen Blick von einem auf einen anderen Gegenstand richten? Wird sicher und konstant zwischen zwei Gegenständen der Blick gewechselt?
Wie scharf sieht Ihr Kind? Bitte beachten Sie, dass die Sehschärfe nur eine von vielen visuellen Fähigkeiten ist und alleine nur wenig über die Wahrnehmung mit den Augen aussagt.
Fast alle Menschen haben einen Sehfehler, Kinder sind in den ersten Lebensjahren leicht weitsichtig und auch eine leichte Hornhautverkrümmmung (Astigmatismus) ist normal. Da wir uns bei Kindern noch nicht auf die subjektiven Angaben verlassen, haben wir den Sehfehler Ihres Kindes mit objektiven Methoden gemessen.
Zusammenarbeit der beiden Augen
Wie gut arbeiten die beiden Augen miteinander? Zielen die Augen beim Blick in die Ferne mühelos gemeinsam auf ein Objekt? Zielen die Augen genau auf das Blatt beim Lesen oder Malen? Liegt eine Winkelfehlsichtigkeit vor, der Normalfall im Sehen, und wie gut wird diese kompensiert? Funktioniert das Zusammenspiel von Zielen und Scharfstellen der Augen gut und mühelos beim Lesen?
Assoziierte Phorie (Winkelfehlsichtigkeit)
Bei den meisten Menschen haben die 12 äußeren Augenmuskeln ihre angenehmste Einstellung nicht in der optimalen Blickrichtung. Dies wird als assoziierte Phorie bezeichnet und liegt bei 80% aller Menschen vor. Diese wird durch Mehrarbeit einzelner Muskeln ausgeglichen und verursacht manchmal Beschwerden oder Konzentrationsstörungen. Erfolgt kein Ausgleich, so entsteht ein Schielen.
Konvergenz Nahpunkt (Zielen der Augen beim Lesen/Malen)
Wie nah können die Augen Ihres Kindes beim Lesen oder Malen auf das Blatt zielen?
Lesen oder malen erfordert eine extrem komplizierte Einstellung der Augen. Beide Augen müssen auf die gleiche Ebene zielen und diese fokussieren. Beides muss im gleichen Punkt zusammenfallen und dieser sollte dann genau im Text liegen. Viele Augen zielen dabei vor oder hinter den Text, den sie lesen wollen.
Stereopsis (Räumliches Sehen)
Räumliches Sehen erlaubt uns die Orientierung im Raum oder auch auf einem Blatt. Eine Linie beim Malen oder Schreiben zu halten, am Ende einer Zeile den Anfang der nächsten Zeile zu finden, beim Wechsel vom Blatt zur Tafel und wieder zurück an den gleichen Ort zu finden, ermöglicht die Stereopsis. Diese funktioniert um so besser, je besser die beiden Augen miteinander arbeiten.